Angaben zur Identifikation |
Signatur: | L.IV |
Signatur Archivplan: | L.IV |
Titel: | Diebolder, Paul (1874-1954), Pfarrer & Lehrer |
Entstehungszeitraum: | 1856 - ca. 1952 |
Stufe: | Bestand |
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Angaben zum Umfang |
Umfang: | 2.10 lfm |
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Angaben zum Kontext |
Verwaltungsgeschichte: | Paul Diebolder (*21.09.1874, + 23.10.1954) wuchs in St. Gallen auf und besuchte die dortige Kantonsschule und die Lehramtsschule. Nach der Absolvierung des Theologiestudiums in Eichstätt (Bayern) und des Priesterseminars in Luzern besuchte Diebolder 1900 den Ordinandenkurs des st. gallischen Priesterseminars in St. Georgen. Schliesslich wurde er im Frühjahr 1901 von Bischof Augustinus zum Priester geweiht. Nach einigen Monaten als Vikar in Männedorf und Küsnacht am Zürichsee sowie weiteren Studien an der Universität Freiburg im Breisgau wurde Diebolder im Herbst 1902 als Lehrer für Religion, Geschichte, Deutsch und später auch für Pädagogik und Methodik an das Lehrerseminar von Zug berufen, wo er sieben Jahre wirkte. Weitere sechs Jahre bekleidete er eine ähnliche Stelle am Lehrerseminar in Schwyz, wo ihm auch die ökonomische Leitung des Hauses oblag. Von Zug und Schwyz aus besuchte Diebolder regelmässig historische und literaturgeschichtliche Vorlesungen an der Universität und an der ETH Zürich. Von 1918 bis 1923 wirkte Diebolder als Lehrer und Seelsorger in Goldach, die folgenden Jahre arbeitete er in einer ähnlichen Funktion in Zurzach. 1928 konnte Diebolder die Pfarrei Azmoos übernehmen, wo er bis zum Ruf als Hausgeistlicher des Altersheims Gontenbad 1938 tätig war. Im Gontenbad führte Diebolder seine bereits vorher regen historischen Aktivitäten weiter, so wurde er u.a. 1939 als Nachfolger von Johannes Hugentobler zum Präsidenten des Historischen Vereins Appenzell gewählt, der ihn 1950 anlässlich seines Rücktritts zum Ehrenpräsidenten ernannte. Es lag in Diebolders Eigenart, sich jeweils intensiv mit der Geschichte seiner Lebens- und Arbeitsorte auseinanderzusetzen, was sich in einer regen Publikationstätigkeit äusserte. Für Appenzell von besonderem Interesse sind seine Arbeiten zur Geschichte des Rheintals und des Klosters St. Gallen, insbesondere seine biografischen Arbeiten über einzelne St. Galler Äbte sowie über ostschweizerische Adelsgeschlechter des Mittelalters. Ein grosses Verdienst kommt Diebolder bei der Erforschung der Geschichte der Ruine Clanx zu. Er hat die Ausgrabungen nicht nur tatkräftig gefördert, sondern auch die vorhandenen Quellen akribisch erforscht und seine Ergebnisse publiziert.
Quellen: - Hermann Grosser, Paul Diebolder, Gontenbad +, in: Innerrhoder Geschichtsfreund 3 (1955), S. 32-37. - L.IV/228, Verschiedene private Dokumente von Paul Diebolder, 1898-1939
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Archivierungsgeschichte: | Der Nachlass von Paul Diebolder dürfte nach dessen Tod 1954 dem Landesarchiv übergeben worden sein. Aufgrund der Beschriftungen ist anzunehmen, dass am Bestand bereits einmal erste Ordnungsarbeiten vorgenommen worden waren. U.a. waren zahlreiche Ansichtskarten aus der ganzen Schweiz separiert und mit anderen Ansichtskarten in die Fotosammlung des Landesarchivs eingegliedert worden. Bei der durch S. Frefel im Herbst 2014 vorgenommenen Erschliessung wurden die bestehenden Dossiers soweit möglich integral übernommen, sie jedoch in eine neue Bestandsgliederung überführt.
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Benutzung |
Schutzfristende: | 31.12.1982 |
Erforderliche Bewilligung: | Keine |
Physische Benützbarkeit: | Uneingeschränkt |
Zugänglichkeit: | Öffentlich |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://landesarchiv.ai.ch/scopeQuery/detail.aspx?ID=145265 |
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